Judenstaat und Revolution. Zionismus im Widerstreit.
Ein Seminar der translib.
27.-28. Januar 2024 / @ translib – Nur mit Anmeldung (siehe unten)
Sozialismus und Zionismus sind politische Ideen, die in Spannung zueinander stehen. Entsprechend vielseitig war die Ablehnung des Zionismus in der jüdischen und nicht-jüdischen Arbeiter*innenbewegung vor 1945. Bis zum nationalsozialistischen Vernichtungskrieg war die Idee eines jüdischen Staates einer von etlichen Ansätzen, um die Emanzipation von Jüd*innen zu erreichen. Doch mit der Shoah wurde auch die antizionistische jüdische Linke in Ostmitteleuropa vernichtet. Aus der zionistischen Bewegung in Palästina, die einen dominanten sozialistischen Flügel hatte, ist 1948 der Staat Israel geworden. Ein Staat, der jüdischen Menschen weltweit eine sichere Zuflucht verspricht, und zugleich in einem ungelösten Konflikt mit den Palästinenser*innen steht. In Israel verbindet sich jüdische Selbstermächtigung mit der gewöhnlichen Klassengesellschaft im Kapitalismus. Die Ambivalenzen des zionistischen Projekts sind ein Problem, das sich bis heute auch in erbitterten Kontroversen der deutschen Linken niederschlägt. Sowohl prozionistische als auch antizionistische Positionen haben eine bedeutende Rolle in der deutschen Linken. Inwiefern lässt sich die Solidarität mit Israel mit einer Perspektive auf eine staaten- und klassenlose Weltgesellschaft verbinden?
In unserem Seminar wollen wir unseren historischen Blick auf das komplexe Verhältnis von Zionismus und sozialer Revolution, jüdischer Souveränität und Kommunismus vor und nach dem Holocaust schärfen. Dabei wollen wir uns auch mit antizionistischen Argumentationen aus jüdisch-sozialistischer Perspektive vor und nach 1945 auseinandersetzen. Die Veranstaltung richtet sich an Personen, die sich vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Antizionismus historisch mit dem Spannungsverhältnis von Sozialismus und Zionismus auseinandersetzen möchten.
Das Seminar findet am 27.01.2024 von 11-18 Uhr und am 28.01.2024 von 11-15 Uhr in den Räumlichkeiten der translib statt. Für Snacks wird gesorgt.
Bei Interesse schreibt uns bis zum 13.01.2024 an translib@gmx.de. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt. Nach dem 13.01.2024 erhalten Ihr eine Zu- oder Absage sowie den für die Vorbereitung zu lesenden Reader von ca. 20-30 Seiten.