Über uns

»Die Widersprüche sind die Hoffnung.« (Thomas Brasch, 1981)

Die translib ist ein kommunistisches Bildungsprojekt.

Der Kommunismus bildet die politische Identität des Projektes, da wir ein Interesse an der radikalen Aufhebung der Herrschaft des Menschen über den Menschen hegen. Die bestehende Gesellschaft muss dafür überwunden werden. Durch die kapitalistische Produktionsweise entwickelt sie zwar ungeheure Produktivkräfte, zerstört damit allerdings zunehmend die natürliche Grundlage der Reproduktion und schneidet die Überzahl der Weltbevölkerung fortwährend von einem selbstbestimmten Leben ab. Sie hat nicht nur ein System versteckter Ausbeutung errichtet, in welchem der arbeitenden Klasse das Produkt ihrer Arbeit vorenthalten wird. In ihr wurden zugleich geschlechtliche, nationale und ethnische Trennlinien konstitutiv, die mit offener Unterdrückung einhergehen. Demgegenüber will unser Projekt auf eine Gesellschaft mit menschlichem Antlitz provozieren. Wir stellen uns dafür in die Tradition von Versuchen, welche die Grausamkeiten angegriffen haben, die von der Zivilisation auch ausgegangen sind. Gegenwärtig liegt die kommunistische Bewegung am Boden; in ihrer Geschichte aber wurden radikale Bedürfnisse und radikale Gedanken artikuliert, solidarische Beziehungen aufgebaut und neue Formen der Poesie erfunden. Für zukünftige Bemühungen um eine umfassende Emanzipation müssen diese Momente lebendig gehalten werden. Es gilt, sie in die Deutung aktueller Phänomene einzubringen und dem sozialen Unmut damit eine bestimmte Richtung zu weisen. Eine Überwindung der bestehenden Gesellschaft kann nur gelingen, wenn sich Unmut, Widerstand, Protest zu einer kommunistischen Bewegung entfalten, die praktisch auf die gesellschaftliche Aneignung der Produktionsmittel dringt und eine kulturelle Umwälzung einleitet.

Die translib stellt sich als Bildungsprojekt auf, in dem eine kritische Reflexion auf die bestehende Gesellschaft angestrengt wird. Wir möchten ihrer Aufhebung dadurch zuarbeiten, dass ihr blindes Treiben mit all seinen Konflikten und Katastrophen eine theoriegeleitete Einordnung findet, die Orientierung verschafft. Unsere Arbeit soll einen klaren Blick auf die vielfältigen Gegenwartsprobleme und ihre Ursachen eröffnen. Wenn dafür gesellschaftstheoretische Annahmen diskutiert werden, so nicht, ohne auch der individuellen Erfahrung Bedeutung beizumessen. Theorie und Erfahrung müssen sich wechselseitig irritieren und korrigieren, um einen produktiven Bildungsprozess anzuregen. Unser Projekt stellt dafür einen Arbeitsraum bereit. In ihm möchten wir durch eine verbindliche Weise des Nachdenkens auch die Konsequenzen desselben als verbindlich begreifen, bürgerliche Denkverbote überschreiten und kritische Urteilskraft wie solidarische Bezugnahme erproben. Gegenüber den staatlichen Bildungsinstitutionen wird unser Projekt kollektiv, egalitär und selbstbestimmt betrieben. Sich zugewandt, aufmerksam und ansprechbar zu begegnen, stellt die notwendige Voraussetzung für unsere Bildungsarbeit dar. Ihre Ergebnisse sollen nach Möglichkeit veröffentlicht werden, um im größeren Radius zu wirken. Als kommunistisches Bildungsprojekt wollen wir die Entstehung einer klassenbewussten Identität der Ausgebeuteten und Unterdrückten befördern. Der Enteignung durch die kapitalistische Produktionsweise halten wir die Aneignung des Wissens entgegen, dass etwas Besseres als dieser Dreck machbar ist.

Mitmachen

Die Lesekreise dienen der selbstbestimmten Aneignung theoretischer Grundlagen entsprechend dem Selbstverständnis der translib durch kollektive Lektüre und Diskussion. Die Lesekreise sind offen für alle Interessierten und können über unsere Homepage (siehe Menüleiste) angeschrieben werden.

Unsere Arbeitskreise erforschen gesellschaftliche Probleme in Geschichte und Gegenwart, erarbeiten themenspezifisch kommunistische Einschätzungen und stellen diese öffentlich zur Diskussion, um auch als kommunistisches Bildungsprojekt in öffentlichen Debatten zu intervenieren. Unsere Arbeitskreise entscheiden selbst, ob sie für eine neue Mitarbeit offen sind, oder gerade zu sehr in einer laufenden Auseinandersetzung, Textproduktion, Veranstaltungsplanung drin stecken, um eine neue Person zu integrieren. Du kannst sie gern über unsere Homepage (siehe Menüleiste) oder unseren Kontakt (siehe unten) anfragen.

Unsere Brigaden widmen sich dem sozialen Leben unseres Bildungsprojekts. Sie kümmern sich um anfallende Aufgaben, zum Beispiel bauliche Verbesserungen oder allgemein den Erhalt unserer Räume, aber auch soziale Zusammenkünfte, Ausflüge, Barabende. Bislang haben wir vier Brigaden, die in unterschiedlichen Zeitabständen zusammenkommen und Pläne schmieden: Schöne Brigade, Bau-Brigade, Spaß-Brigade, Bibliotheks-Brigade. Die Brigaden entscheiden selbst, ob sie für eine neue Mitarbeit offen sind. Das kannst du gern erfragen über unseren Kontakt (siehe unten).

Unser Plenum stiftet die inhaltliche und soziale Einheit der translib. Seine Aufgabe ist es, für den sozialen Zusammenhalt der translib und die Aufrechterhaltung ihrer Infrastruktur zu sorgen und ihre inhaltliche Arbeit voranzubringen. Inhaltlich bezweckt das Plenum, die Arbeit der Lese- und Arbeitskreise zusammenzuführen und in ein Verhältnis zu dem kommunistischen Selbstverständnis des Projektes zu setzen. Die konkrete Bedeutung des Kommunismus ist dabei nicht doktrinär vorausgesetzt – vielmehr muss es in einem stetigen kollektiven Diskussions- und Arbeitsprozess weiterentwickelt werden. Das bedeutet, dass wir im Plenum sowohl die Reproduktion unserer Räume und Infrastruktur besorgen, als auch inhaltliche Diskussionen zu aktualpolitischen oder sonst brennenden Themen im Sinne einer Selbstverständigung führen. Bei Fragen und Interesse wende dich gern an uns über den Kontakt (siehe unten).

Unser kommunistisches Bildungsprojekt translib lebt von der Öffentlichkeit, die wir dank unserer Räumlichkeiten im Leipziger Westen durch Lese- und Arbeitskreise, aber auch Vortragsabende, Diskussionsveranstaltungen, Filmscreenings, Wochenendseminare und Workshops herstellen können. Wir verfügen dabei über mehrere kleinere Räume für das Alltagsgefecht der Lese- und Arbeitskreise, einen großen Veranstaltungsraum, entsprechende technische Ausrüstung und ein gewisses Schnapssortiment, um zu einem gelingenden kommunistischen Diskussionsabend einzuladen. Wenn du entsprechend unseres Selbstverständnisses (siehe „Über uns“) Ideen für Lese- und Arbeitskreise oder öffentliche Veranstaltungen hast, kannst du uns gern über den Kontakt (siehe unten) deine Vorschläge unterbreiten.

Du kannst über unser Mitgliedsformular Fördermitglied der translib werden. Dadurch ermöglichst du uns durch einen kleinen Mitgliedsbeitrag, dass wir als kommunistisches Bildungsprojekt für laufende Kosten wie Miete und Raumpflege nicht auf staatliche oder anderweitig institutionelle Hilfe angewiesen sind. Als Fördermitglied erhältst du regelmäßig unseren Newsletter, der dich auf dem Laufenden darüber hält, welche Veranstaltungen geplant sind und was bei uns so los ist. Außerdem kannst du als Fördermitglied an unserer jährlichen Vollversammlung teilnehmen. Auf unserer Vollversammlung: geben wir Einblick in unsere Arbeitsweise; stellen die Lese- und Arbeitskreise ihre Erkenntnisse des vergangenen und Vorhaben des kommenden Jahres vor und besprechen Probleme und Erfahrungen; und diskutieren wir mit allen Mitgliedern dringende Fragen kommunistischer Gesellschaftskritik, und welchen Aufgaben und Themen sich die translib zukünftig widmen sollte. Das Mitgliedsformular für die Fördermitgliedschaft findest du hier, und kannst es ausgefüllt an unseren Kontakt (siehe unten) zurücksenden. Beachte bitte, dass du einen Dauerauftrag für den Mitgliedsbeitrag selbstständig einrichten musst.

translib

Communistisches Labor
Goetzstraße 7
Lützner Straße 30
04177 Leipzig
Bahnhaltestelle Lindenauer Markt erreichbar mit: Tram 7, 8, 15, und Bus 74

Kontakt

mail@translib.de

Offenes Plenum

Findet zur Zeit leider nicht statt