Rolf Pohls kritische Theorie der Männlichkeit
Lektüreseminar #3 des Arbeitskreises ‚Kritik der Geschlechterverhältnisse‚ in der translib.
Wann: Samstag, den 7. Juli von 11 – 18 Uhr.
Wo: translib, Götzstraße 7, Leipzig.
Mitmachen: Das Seminar ist auf 15 Teilnehmer_innen beschränkt, wir bitten daher um vorherige Anmeldung.
Bitte meldet euch verbindlich per Mail an translib ät gmx.de an, wenn ihr teilnehmen wollt – FB-Zusagen zählen nicht als Anmeldung.
Den Reader mit den beiden vorzubereitenden Texten verschicken wir nach Anmeldung.
Ankündigung:
Wie kann eine feministische Auseinandersetzung mit Männlichkeit aussehen? Und warum ist diese wichtig?
Um die von Männern ausgehende Abwertung und Gewalt gegenüber Frauen zu analysieren und zu kritisieren, scheint es uns notwendig, den Blick explizit auf die Verfasstheit des männlichen Subjekts zu richten. Weil die Gewaltförmigkeit patriarchaler Herrschaft sich nicht allein durch ökonomie- oder auch kulturtheoretische Analysen erklären lässt, geht es uns darum, die subjektive Seite von Männlichkeit anhand eines psychoanalytischen Zugangs zu beleuchten.
Wir halten diesen für sinnvoll, weil mit ihm ein Fokus auf das Unbewusste und die Begehrensstruktur im Subjekt gelegt werden kann ohne das komplexe Verhältnis von gesellschaftlichen Strukturen und dem, was diesen von Seiten des Individuums entgegenkommt auszuklammern.
Dabei sind wir auf Rolf Pohl gestoßen, dem es in seinen Arbeiten um eine Analyse des männlichen Subjekts aus psychoanalytischer Perspektive geht. Er formuliert den Anspruch, anhand einer kritisch gewendeten Triebtheorie, die die androzentrischen Annahmen Freuds hinterfragt, die Dimension des Sexuellen als wesentliches Moment der Subjektkonstitution miteinzubeziehen.
Durch die Aufdröselung von grundlegenden Konflikten zwischen dem Triebleben der Subjekte und gesellschaftlichen Anforderungen, kommt er zu der Diagnose eines fundamentalen Männlichkeitsdilemmas zwischen erwünschter Autonomie und gefürchteter Abhängigkeit.
Diesem Dilemma entspringt eine ambivalente Einstellung gegenüber Frauen, die sich in Gefühlen von Angst, Lust und bis zum Hass steigerbare Feindseligkeit ausdrückt. Er geht davon aus, dass in der männlichen Subjektivität eine potentielle Gewalttätigkeit angelegt ist, die zu einer, auf die Sicherung von Macht und Kontrolle ausgerichteten Abwehr- und Kampfbereitschaft gegenüber all dem, was mit Weiblichkeit assoziiert wird, führen kann.
Um Pohls Thesen genauer nachzuvollziehen und zu diskutieren möchten wir zwei seiner Texte mit euch lesen:
1. Den Text „… vom Liebhaber zum Lustmörder – Die Legierung von Sexualität und Aggression in der männlichen Geschlechtsidentität“
2. Einen Auszug aus Pohls Buch „Feindbild Frau. Männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen“ und zwar die Seiten 219 – 261 (abzüglich S. 231-235).
Das Seminar ist auf 15 Teilnehmer_innen beschränkt, wir bitten daher um vorherige Anmeldung.
Bitte meldet euch verbindlich per Mail an translib ät gmx.de an, wenn ihr teilnehmen wollt – FB-Zusagen zählen nicht als Anmeldung.
Den Reader mit den beiden vorzubereitenden Texten verschicken wir nach Anmeldung.
Wir freuen uns auf die gemeinsame Diskussion!
Männlichkeit(en) in Aktion: „Virgin“ & „Chad“