Auftakttreffen: Donnerstag, 21.3.24, 18:00 Uhr, translib

„Eine Biene beschämt durch den Bau ihrer Wachszellen manchen menschlichen Baumeister. Was aber von vornherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, dass er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut. Am Ende des Arbeitsprozesses kommt ein Resultat heraus, das beim Beginn desselben schon in der Vorstellung des Arbeiters, also schon ideell vorhanden war.“ (Das Kapital. Band 1, MEW 23, S. 193)

Dieses Zitat aus dem ersten Band von „Das Kapital“ ist eines jener schönen Beispiele für die oft bildreiche und humorvolle Sprache von Karl Marx. Dabei geht es in seinem Grundlagenwerk zur Kritik der politischen Ökonomie um nichts weniger als den Produktionsprozess des Kapitals, um die zur zweiten Natur gewordenen Ausbeutungsverhältnisse im Kapitalismus, in denen weder Biene noch Baumeister zu ihrem Recht kommen. Diese zu verstehen, das wissen wir aus eigener Erfahrung, ist oft schwer, trotz mancher Stilperlen von Karl Marx.

Deshalb laden wir zu unserem neuen Lesekreis zu Karl Marx’ „Das Kapital“ Band 1 ein. Bis wir da über die Bienen und Baumeister am Text diskutieren können, sind zwar noch einige Seitenmeilen zurückzulegen. Aber auch in denen werden wir, so viel sei versprochen, über das Verhältnis von Mensch und Natur lernen, und uns die zentralen Kategorien des Produktionsprozesses des Kapitals gemeinsam aneignen. Darum kommen wir nicht herum, wollen wir den Kapitalismus mit all seinen katastrophalen Folgen verstehen und abschaffen. Und das geht am besten zusammen, von der Kapitallektüre bis zur Revolution, weil beides schwer zu machen ist.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am 21. März um 18:00 zu unserem Auftakttreffen in die translib zu kommen. Der Lesekreis wird alle zwei Wochen am Donnerstag um 18:00 Uhr in den Räumen der translib stattfinden. Gelesen wird in Präsenz, um den Vorbereitungsaufwand klein zu halten; Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.