13. Juni 2019 | 19 Uhr | in der Cinémathèque in der naTo | Karl-Liebknecht-Straße 46, Leipzig
Filmvoführung in Anwesenheit von Protagonisten und der Regisseurin Johanna Schellhagen. Mit anschließendem Gespräch.
1972 gründeten ein paar Arbeiter und Revolutionäre bei Opel in Bochum die „Gruppe oppositioneller Gewerkschafter“(GoG). Die GoG existierte über 40 Jahre und hat mit ihrer radikalen Betriebsarbeit den Widerstandsgeist in der Bochumer Belegschaft befeuert.
Als Betriebsräte gaben sie geheime Informationen an die Belegschaft weiter, sie sorgten für achtstündige Betriebsversammlungen, kämpften gegen Krankenverfolgung, organisierten ihren eigenen Bildungsurlaub und versuchten sogar, auf eigenen Faust direkte internationale Solidarität zwischen den verschiedenen General Motors Belegschaften in Europa herzustellen, um sich gegen die Standorterpressungen in den ’90er Jahren zur Wehr zu setzen.
Ihre radikalen Aktivitäten mündeten schließlich in den wichtigsten Wilden Streik der deutschen Nachkriegsgeschichte, als die Belegschaft im Oktober 2004 sechs Tage lang das Werk besetzte und die Produktion in ganz Europa lahmlegte.
Ein Portrait von Kollegen, die sich Gehör verschafften.
Eine Veranstaltung von translib Leipzig in Kooperation mit Cinémathèque Leipzig e.V. und der Wochenzeitung Jungle World.
Gefördert vom Fachschaftsrat Politikwissenschaft der Universität Leipzig.
Credits
Luft zum Atmen. D 2019, 70 min, ein Film von labournet.tv
Regie, Ton & Schnitt: Johanna Schellhagen, Kamera: Thilo Schmidt, Milica Denic, Zara Zandieh, Mischung: Birte Gerstenkorn & Joel Vogel, Grafik: Zoff Kollektiv, Musik: Tomi Simatupang & AK Kessel, Animation: Julien Bach, Verleih: Sabcat Media
Produktion: labournet.tv