28. Februar 2020 | 19 Uhr | translib
Krankenhäuser stehen weltweit unter dem Druck der kapitalistischen Rationalisierung und des Sparens. Auch in Belgien. Die Finanzierung der öffentlichen Krankenhäuser wird hier zunehmend gesenkt, um sie in einen „Produktivitätswettbewerb“ mit den privaten Krankenhäusern zu überführen. Enorme Arbeitsverdichtung bei den Pflegekräften und anderen Arbeiter*innen an den Krankenhäusern sind die Folge. Das Versorgungsniveau sinkt und eine adäquate Betreuung der Patient*innen ist kaum möglich. Um im Wettbewerb der Krankenhäuser bestehen zu können, wird die Arbeit der Pflegekräfte schrittweise taylorisiert und aggressiven Managementstrategien unterworfen. Letztlich wird über die zunehmende Rationalisierung eines immer weiter zurückgedrängt: die menschlichen Beziehungen.
In Belgien hat der Widerstand begonnen, gegen den Versuch, die Krankenhäuser durch das Nadelöhr der Kapitalverwertung zu ziehen. In einzelnen Krankenhäusern organisieren sich Pflegekräfte und andere Angestellte. Sie kommen übergreifend in Organisationen wie der Brüsseler Plattform „La santé en lutte“ (Die Gesundheit im Kampf) zusammen, um sich über Streikerfahrungen auszutauschen und die Bewegung zu vernetzen.
An diesem Abend wird Stan von den Bemühungen zur Basisorganisierung in den Brüsseler Krankenhäusern berichten. Stan arbeitet als Krankenpfleger in einem Brüsseler Krankenhaus und ist Mitglied von „La santé en lutte“, der Basisorganisierung „Collectif Hôpital en Résistance“ und der Gruppe „Union Communiste Liberataire Bruxelles.“
Veranstaltung auf Französisch mit Konsektivübersetzung ins Deutsche.