Im November und Dezember gibt es zwei Beiträge von uns in der Veranstaltungsreihe
It’s the End of the World as We Know It – zur ökologischen Krise und der Möglichkeit von Alternativen
Die Reihe wird organisiert und unterstützt von Naturfreundejugend Leipzig, Referat für Ökologie- StuRa Uni Leipzig und Referat Ökologie und Verkehr HTWK
Es folgen der Ankündigungstext der Reihe und die Informationen für die beiden Veranstaltungen:
Klimawandel, Dürre, Stürme, Vermüllung und Verödung, vom Bienensterben vor der Haustür bis zur Hungerkatastrophe ganz weit weg: Nicht nur die Errungenschaften der modernen Gesellschaften werden durch politische und immer mehr auch durch ökologische Krisen bedroht, sondern die menschliche Existenz insgesamt. Doch keine gesellschaftliche Krise kommt von Außen, denn folgen wir auch in Zukunft der gleichen irrationalen Logik des Kapitalismus wie in den letzten 200 Jahren, wird die ökologische Krise immer weiter verschärft. Soll eine bessere Zukunft für alle Menschen in einer freien Gesellschaft nicht schon durch die Zerstörung ihrer ’natürlichen‘ Grundlagen verunmöglicht werden, müssen die ökologische Krise und ihre Ursachen bereits in der Gegenwart bekämpft werden.
Die Proteste und Aktionen im Hambacher Forst waren ein lokaler Erfolg sozialer Bewegung, gleichzeitig sehen darin tausende Arbeiter_innen der Braunkohleindustrie ihre persönliche soziale Krise. Währenddessen schafft McDonalds Plastikstrohhalme ab und RWE wird der drittgrößte Ökostromanbieter Europas. Der Kapitalismus als Gesellschaftsverhältnis ist von Widersprüchen geprägt, die durch verschiedene Ansätze der Degrowth- und Postwachstums- sowie anderen sich als ökologisch verstehenden Bewegungen nicht immer thematisiert werden. Im Vordergrund steht oft eine Konsumkritik und Infragestellung von Wirtschaftswachstum. Zugrunde liegt kein einheitliches Theoriegebäude, sondern eine pluralistische, inhaltlich breite Bewegung bestehend aus verschiedenen, teils widersprüchlichen politischen Strömungen und Ideologien.
Warum werden aber die systematischen Analysen der ökologischen Krise und eine Kritik der gesellschaftlichen Ursachen bisher kaum wirkmächtig? Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen wir der Frage nachgehen, wie sich diese Krise, ihre Ursachen und der Kampf dagegen theoretisch beschreiben und praktisch verändern lassen, bevor es zu spät ist.
1. Der Zug Richtung Abgrund. Kapitalismus und die Krise des Erdsystems (Translib). 19.11.2018 | 18:00 Uhr |Hörsaalgebäude Uni Leipzig, Hörsaal 12
Die Hitzewelle dieses Sommers, die in vielen Regionen zu gewaltigen Ernteeinbußen und verheerenden Waldbränden führte, hat einmal mehr die zerstörerischen Auswirkungen der Erderwärmung verdeutlicht. Über die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels herrscht seit Jahrzehnten weitgehende Klarheit. Dieses Wissen konnte den Zug Richtung Abgrund jedoch nicht stoppen. Das ist kein Zufall: das Kapital kennt keine Grenzen, sondern nur zu überwindende Schranken. Eine Umkehr ist weder durch die „Kräfte des Marktes“ noch durch die staatliche Politik zu erwarten. Der Vortrag handelt von der Krise des Erdsystems, ihren gesellschaftlichen Ursachen und dem notwendigen Griff nach der Notbremse.
2. Podiumsdiskussion: Die ökologische Krise und die Möglichkeit von Alternativen. 20.12.2018 | 18:00 Uhr | Hörsaalgebäude der Uni Leipzig, Hörsaal 12
Die etablierten und am weitesten verbreiteten Ansätze zur Bewältigung der ökologischen Krise, haben theoretische Leer- und Fehlstellen und greifen damit auch in der Praxis zu kurz. Welche theoretische Kritik mit einer materialistischen Perspektiven, ist diversen Ansätzen von Solidarischer Landwirtschaft über Degrowth bis zum Lesekreis entgegenzubringen? Welche Formen von verschiedenen Praxen können den Inhalten dieser Kritiken gerecht werden? Es diskutieren: Johannes Hauer (translib, Communistisches Labor), Ulrich Schuster, Frederike Habermann (Commons und Care-Ökonomie), vegu (Verein für Ernährungssouveränität und gesellschaftliche Utopie (angefragt)), u.a.
1818 – 2018