Aspekte der politischen Ökonomie Ostdeutschlands

10.07.  |  19:00 Uhr  |  translib

Vortrag mit anschließender Diskussion

Debatten über Ostdeutschland erreichen im Moment einen neuen Höhepunkt:
AFD-Wahlerfolge, Forderungen nach einer Treuhand-Aufarbeitung und einer
„Ossi-Quote“ sowie das Sprechen über biographische Brüche der
Nachwendezeit bestimmen teils die bundesweite Öffentlichkeit. Die Frage,
allenthalben: Was ist eigentlich im Osten los?
Bei den Erklärungsversuchen nimmt eine polit-ökonomische Perspektive auf
die ostdeutsche Teilgesellschaft eine eher randständige Stellung ein.
Gerade hierbei zeigen sich jedoch handfeste Unterschiede zu
Westdeutschland: Spezifische Eigentumsverhältnisse und die Abhängigkeit
von einem innerstaatlichen Transferkreislauf kennzeichnen einen
peripherisierten Wirtschaftsraum ohne lokale Bourgeoisie.
Im Vortrag wird diese spezifische politische Ökonomie näher beleuchtet,
in ihrer historischen Gewordenheit nachvollzogen und die zukünftige
Entwicklung antizipiert. Außerdem soll thesenhaft das Verhältnis jener
spezifisch ostdeutschen politischen Ökonomie zu den verbreiteten
ideologischen Verarbeitungsformen diskutiert werden.